Hier fährt ab Samstag wieder ein Zug

2012.04.25. PNP

Die Ilztalbahn startet am 28. April ihre Saison − Fahrten an den Wochenenden − Preise bleiben gleich − An den Bahnhöfen sind Infostände geplant – von Jennifer Jahns

Mit den grünen Waggons wird auch heuer wieder auf der 50-km-Strecke zwischen Passau und Freyung gefahren. In unserem Bild sieht man im Hintergrund Waldkirchen.

FRG/Passau. In wenigen Tagen tut sich wieder was auf den Gleisen von Passau nach Freyung: Am kommenden Samstag, 28. April, startet die Ilztalbahn-Saison. Und heuer wird sie deutlich länger dauern als im vergangenen Jahr: Exakt sechs Monate − bis 28. Oktober.

„Das wird natürlich schon eine Herausforderung, zumal wir ja immer noch weitestgehend ehrenamtlich arbeiten“, sagen Fördervereins-Vorsitzender Michael Liebl und sein Stellvertreter Hermann Schoyerer im Gespräch mit der PNP. Aber man hat große Erwartungen an die kommende Saison: Schon 2011 konnten die ITBler schwarze Zahlen schreiben, die Zahl der Fahrgäste übertraf selbst die hoffnungsvollsten Schätzungen. 28 000 Personen fuhren allein in den drei Monaten 2011 mit der Ilztalbahn. „Und wir sind zuversichtlich, dass dieser Erfolg auch anhält“, so Liebl.

Ab dem Wochenende wird hier wieder die Ilztalbahn jeweils an Samstagen und Sonntagen fahren, wie Fördervereinsvorsitzender Michael Liebl (l.) und sein Stellvertreter Hermann Schoyerer erklären. Bis 28. Oktober dauert heuer die Saison (im Bild die Strecke in Freyung) .  − Fotos: Jahns

Ab dem Wochenende wird hier wieder die Ilztalbahn jeweils an Samstagen und Sonntagen fahren, wie Fördervereinsvorsitzender Michael Liebl (l.) und sein Stellvertreter Hermann Schoyerer erklären. Bis 28. Oktober dauert heuer die Saison (im Bild die Strecke in Freyung) .  − Fotos: Jahns

Im vergangenen Jahr hatte man zudem im Herbst eine der vier täglichen Wochenend-Fahrten gestrichen und auf drei heruntergeschraubt, „weil die letzte Fahrt sonst ganz im Dunkeln stattgefunden hätte“. Dieses Risiko geht man heuer ein und die Ilztalbahn wird während der gesamten Saison an den Wochenenden täglich vier Fahrten Passau−Waldkirchen−Freyung sowie Freyung−Waldkirchen−Passau anbieten. „Weil wir Verlässlichkeit und Beständigkeit bieten wollen“, so Schoyerer.

Die Preise sind gleich geblieben. Und auch die Fahrtzeiten sind weitestgehend die selben − lediglich der „Mittagszug“ von Passau nach Freyung fährt heuer nicht mehr um 13.42 Uhr, sondern bereits um 13.10 Uhr. „Weil dann mehr Zeit bleibt für Ausflüge im Bayerischen Wald“, sagt Liebl.

Und am „Zug-Endpunkt“ Freyung bzw. in Waldkirchen ist noch lange nicht Schluss: Beispielsweise, so zählen Schoyerer und Liebl auf, gibt es mit dem Donau-Moldau-Ticket sehr gute Anbindungen Richtung Nationalpark oder auch Tschechien − u.a. bis nach Budweis. Hierfür wird ab Waldkirchen gestartet, wo die „Gleis-Lücke“ bis nach Nove Udoli mit dem Bus überbrückt wird, danach geht es weiter nach Krumau und schließlich nach Budweis.

Und auch andersrum soll der „Besucherstrom“ nach dem Wunsch von Liebl und Schoyerer gehen: „Wir wollen es den Tschechen viel leichter machen, zu uns zu kommen.“ Schon jetzt würden viele Tschechen beispielsweise zum Baumei oder ins Waldkirchner Karoli-Bad kommen.

In den vergangenen Wochen hat man die Strecke nun noch auf Vordermann gebracht: Felssicherung war nötig bzw. von behördlicher Seite gefordert, Bäume wurden zugeschnitten, die Gräben entlang der Gleise ausgehoben. Ein großes Fest wird es zum Saison-Start am 28. April indes nicht geben − „weil wir ohnehin noch recht viel zu planen haben“, so Schoyerer. Eventuell wird es aber ein kleines Begrüßungsgeschenk für die Fahrgäste geben. Und im Laufe der Saison sei dann ein Bahnhofsfest geplant.

Bereits jetzt haben sich für die startende Saison zudem viele Gruppenreisen angekündigt − vom Verein, der Selbsthilfegruppe, dem Fanclub bis hin zur Ministrantenfahrt oder einer Fahrt anlässlich eines Klassentreffens. Die ITBler weisen zudem darauf hin, dass erfahrungsgemäß der Vormittagszug (9.42 Uhr ab Passau) immer der vollste ist. Gerade wenn man eine Fahrradmitnahme plant oder etwas mehr Platz im Zug haben möchte, sollte man beispielsweise auf den Morgenzug (7.35 Uhr ab Passau) ausweichen. Zudem wird darauf hingewiesen, dass nun wieder mit Zugverkehr − für Sonderfahrten teilweise auch unter der Woche − zu rechnen ist. Autofahrer sollten an den Übergängen besonders wachsam sein und der Aufenthalt auf den Gleisen bzw. das Benutzen der Gleisstrecke als Wanderweg ist strikt verboten.

In den Zügen ist außerdem geplant, dass es − wenn gewünscht − Durchsagen des Lokführers bzw. einer Begleitperson geben soll: zur Fahrt und den Gegebenheiten entlang der Strecke. „Schließlich geht es nicht nur um die Fahrt an sich − bei diesen Strecken lohnt sich auch der Blick aus dem Fenster“, so Liebl.

An den Bahnhöfen im Landkreis − v.a. in Waldkirchen und Freyung − soll sich heuer zudem etwas tun, hoffen Schoyerer und Liebl. In Freyung soll ein Infostand angebracht werden, ebenso in Waldkirchen, wo zudem eine bessere Beschilderung den Weg zum Marktplatz weisen soll. Verschiedene Flyer sollen die Ankömmlinge über Ausflugs- und Gastronomie-Möglichkeiten informieren. An der „Toiletten-Situation“ − keine öffentlichen Toiletten an den Bahnhöfen − wird sich indes so schnell wohl nichts ändern. „Da uns die Bahnhöfe nicht gehören, sind uns hier die Hände gebunden − die Fahrgäste können nur im Zug auf die Toilette gehen“, sagt Schoyerer. Auch hoffen die ITBler für Verständnis für den Signalton, den der Lokführer immer vor Bahnübergängen absetzen muss.

2013 sollen sogar zwei Züge fahren  Für kommendes Jahr ist zudem geplant, zwei Züge auf der Strecke fahren zu lassen. Bislang fuhr nur ein Zug mit zwei Waggons. Sollte man zwei Züge einsetzen, könnten sich diese an verschiedenen Bahnhöfen (u.a. Waldkirchen, Kalteneck) begegnen, wo es mehrere Gleise gibt und die Züge quasi aneinander vorbei fahren könnten.

Und was erwarten sich die ITBler nun vom ersten Saison-Wochenende? Schoyerer: „Viele Reisende, schönes Wetter und gute Stimmung.“

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